Das gebundene Buch: Fundament der Literatur oder bibliophiles Sammlerstück?

Ein Stapel Bücher vor einem Bücherregal.
Ein gebundenes Buch verfügt über einen festen Einband, meist aus stabilem Karton, oft mit Leseband, Schutzumschlag und genähter Bindung. Es ist langlebiger und hochwertiger verarbeitet als Taschenbuch oder Paperback, aber auch schwerer und teurer in der Herstellung.

Was ist ein gebundenes Buch?

Ein gebundenes Buch zeichnet sich durch einen festen, meist aus Pappe bestehenden Umschlag aus, welcher oft mit Bezügen aus verschiedenen Materialien verziert ist. Dieser Umschlag besteht aus dem Buchrücken sowie den zwei Buchdeckeln. Gemeinsam bilden Sie die Buchdecke, welcher den Buchblock umschließt. Der Umschlag des gebundenen Buches ist durch die verwendeten Materialien meist wenig bis gar nicht flexibel und schwerer als vergleichbare Einbände.

Der Buchrücken wird für Stabilität und Langlebigkeit nicht geklebt, sondern genäht. Zusätzlich kann auch ein Leseband integriert werden. Um den Einband selbst zu schützen, können gebundene Bücher mit einem Schutzumschlag versehen werden, welcher als dünner Papierumschlag um den Einband gelegt wird und oft – neben einer künstlerischen Covergestaltung – Werbung und Informationen über das Werk sowie die AutorInnen enthält.

Aufgrund des festen und hochwertigen Einbands sowie des großen Formats werden gebundene Bücher meist von Sammler*innen oder Bibliotheken bevorzugt.

Hardcover Buch – Bedeutung

Ein Hardcover-Buch unterscheidet sich nicht von einem gebundenen Buch – hier handelt es sich lediglich um die englische Bezeichnung von gebundenen Büchern. Wörtlich übersetzt spricht man auch von Pappband oder Festeinband; diese Bezeichnungen sind jedoch eher in der Fachwelt verbreitet.

Die Geschichte des gebundenen Buches

Gebundene Bücher werden seit dem 19. Jahrhundert für den Massenmarkt hergestellt. Zuvor war es üblich, ein Werk als reinen Buchblock ohne Schutz zu kaufen und auf eigene Kosten binden zu lassen. Da jedoch die Nachfrage nach fertig gebundenen Büchern stieg, konnte die Handbindung aufgrund der aufwendigen Produktion nicht mehr mithalten; gleichzeitig ermöglichte die Industrialisierung eine kostengünstigere Produktion von fertig gebundenen Büchern. Herausgeber konnten somit Auflagen in einheitlichen Verlagseinbänden (auch Maschineneinbände genannt) veröffentlichen.

Den hohen Mechanisierungsgrad machten sich Verlage auch in anderer Weise zu Nutze: für Schriftenreihen oder Reihenausgaben wurden sogenannte Serieneinbände entwickelt: einheitlich gestaltete Einbände für mehrere verschiedene Werke, bei welchen folglich nur Titel und Autor geändert werden mussten. Später wurden solche Serieneinbände oft von Kommissionsbuchhändler*innen verwendet, die beliebte Werke in großer Menge von Verlagen erwarben und in eigenem Auftrag binden ließen.

Vor- und Nachteile von gebundenen Büchern

Vorteile

Der feste Einband und die robuste Bindung verleihen dem gebundenen Buch Stabilität und damit einhergehende Langlebigkeit. Zusätzlich zeichnen sich gebundene Bücher oft durch eine hochwertige Optik aus; diese kann durch aufwändig gestaltete und mit hochwertigen Materialien verarbeitete Einbände noch hervorgehoben werden. Hardcover-Bücher bieten somit – vor allem mit Blick auf Sondereditionen oder limitierte Auflagen – einen gewissen Sammlerwert. Außerdem sorgt der Einband aus härteren Materialien oft für ein besseres Aufschlagverhalten im Vergleich zu Büchern mit flexibleren Einbänden. 

Nachteile

Die aufwändige Produktion gebundener Bücher ist mit höheren Kosten verbunden, welche sich auch auf den Handelspreis auswirken. Darüber hinaus sind Bücher mit Festeinband oft schwerer und weniger handlich; sie sind somit nur bedingt reisetauglich und weniger geeignet für das Lesen unterwegs.

Für wen lohnt sich ein gebundenes Buch?

Die primären Zielgruppen für gebundene Bücher sind Leser*innen und Sammler*innen, welche Wert auf Ästhetik und eine wertige Verarbeitung legen. Zusätzlich werden gebundene Bücher oft für Bibliotheken erworben und eignen sich aufgrund der hochwertigen Verarbeitung gut als Geschenk.

Nichtsdestotrotz entdecken gerade jetzt viele LeserInnen das gebundene Buch als Alternative zu günstigen und leicht verfügbaren Varianten wie dem Taschenbuch oder dem E-Book. Wer zusätzlich Wert auf Langlebigkeit, ein angenehmes Leseerlebnis sowie eine ansprechende Optik legt, ist mit dem Kauf eines gebundenen Buches durchaus gut beraten.

Fazit

Gebundene Bücher sind ohne Frage mehr als nur nostalgische Prestigeobjekte – sie verkörpern eine besondere Wertschätzung gegenüber dem Medium Buch. Auch wenn sie im digitalen Zeitalter nicht mehr die dominante Rolle im Alltag spielen, sind sie in puncto Haptik, Langlebigkeit und Optik unschlagbar. Für jemanden, der Bücher nicht nur liest, sondern erlebt – sei es als Sammler*in, Schenker*in oder Vielleser*in mit Blick fürs Detail –, lohnt sich ein gebundenes Buch auch heute noch. Wenn die Wahl zwischen den verschiedenen Ausgaben besonders schwerfällt, kann ein Guide für die Unterschiede zwischen gebundenen Büchern und Taschenbüchern bei der Entscheidung helfen.


Quellen:

Die in diesem Artikel verwendeten Informationen stammen u. a. aus folgenden Fachportalen:

Alle Angaben nach bestem Wissen recherchiert.

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